Eine kleine praktische (gratis) Online-Schule
von Oswald Schaub
für Schwyzerörgeli-SpielerInnen, die mehr wissen und können möchten
Fragen beantworte ich umgehend und Anregungen werden gerne entgegengenommen
Vorwort
empfindsame Gemüter sollten das nicht lesen
Meine Erfahrungen mit über 900 Teilnehmer:Innen an Wochenend-und Ferienkursen haben zum Entschluss geführt, eine kleine Online-Schule für’s Schwyzerörgeli ins Internet zu stellen.
Das grosse Manko bei den meisten Teilnehmer:Innen (aber auch bei vielen, ihrer Meinung nach routinierten Begleitern) ist das grosse Unwissen über das, was sie auf ihrem Instrument spielen.
Sicher, Volksmusik kommt ohne Noten aus, aber wäre es nicht höflich, wenn man seinem Mitspieler wenigstens die Tonart sagen könnte?
Darf’s ein bisschen mehr sein? Versuchen Sie einmal, aus dem Gehör eine Melodie auf dem Schwyzerörgeli zu spielen. Sie haben eine grosse Auswahl an Tönen, entweder auf ZUG oder auf DRUCK.
Es gelingt Ihnen nicht? Dann sind Sie entweder zu wenig routiniert oder Sie wissen zu wenig: Die Melodien unserer Ländlermusik sind aus Tonleiterabschnitten und Akkordbrechungen zusammengesetzt. Wenn Sie die Tonleitern und Umkehrungen (aus denen die Akkordbrechungen resultieren) beherrschen, finden Sie sich in den einzelnen Tonarten viel besser zurecht.
Das Melodiegeflecht wird verständlich, man weiss, wo die Töne auf der Tastatur zu finden sind und lernt so auch viel schneller auswendig zu spielen und das Stück zu interpretieren.
Und nicht nur das, zum Improvisieren und Variieren können Sie die Töne der Tonleitern und der Umkehrungen unter Beibehaltung der harmonischen Struktur nach Belieben einsetzen.
So ist es aber auch beim Begleiten. Immer die gleiche Rhythmik, immer die gleiche Lage der Akkorde… langweiliger und eintöniger geht’s kaum mehr.
Mit den Tonleitern kann man Begleitläufli, Periodenübergänge und Schlüsse spielen, mit den Akkorden kann man die Umkehrungen gebrauchen und so die Begleitung zur Melodie kontrastieren. Und noch vieles mehr…
Sorry, wenn ich Ihnen auf die Füsse getreten bin. Dann nehmen Sie doch das Örgeli auch weiterhin dann erst aus der Kiste, wenn Ihre Formation eine Probe oder einen Auftritt hat und verpassen Sie einfach, wie viele Möglichkeiten und Überraschungen in dieser kleinen Wundertüte, genannt Schwyzerörgeli, stecken.
Herzlichst, Ihr Oswald Schaub (der aber auch nicht alles besser weiss)
Und nun noch ein Kompliment:
Seit der Aufschaltung Ende Februar 2007 erfolgten über 180’000 Zugriffe auf die einzelnen Seiten der Online-Schule!
Stand 1.1.2024
Diese Online-Schule gibt es auch mit noch mehr Informationen in gedruckter Form: ‘Das grosse Arbeitsbuch der Tonleitern und Umkehrungen’ 75 Seiten, Bestell-Nr. 508, zu finden im Shop unter der Rubrik ‘Lehrmittel für Schwyzerörgeli’
Die Übungsbeispiele sind dargestellt mit dem Violinschlüssel, der Griffschrift und mit Tabellen.
Die Notation im Violinschlüssel erfolgt relativ, weil das Schwyzerörgeli ein transponierendes Instrument ist (analog anderer B-Instrumente, wie Klarinette, Trompete etc.)
Ausführliche Lehrgänge für Vorspiel und Begleit finden Sie in unserem Online-Shop unter der Rubrik ‘Lehrmittel für Schwyzerörgeli’.
Wenn Sie die Grafiken in guter Qualität ausdrucken möchten, empfehle ich Ihnen den Klick auf die PDF-Datei unten links.
Die F-Dur Tonleiter (klingend Es-Dur) kann auf DRUCK und auf ZUG gespielt werden
Grafik ausdrucken als PDF
Die B-Dur Tonleiter (klingend As-Dur) kann auf DRUCK und auf ZUG gespielt werden
Grafik zum Ausdrucken als PDF
Die Tonleitern in Des-, G- und D-Dur (klingend H-, F- und C-Dur) finden Sie im 'Arbeitsbuch der Tonleitern und Umkehrungen' Bestell-Nr.508, zu finden in unserem Online-Shop
Die As-Dur Tonleiter (klingend Ges-Dur) ist nur auf Zug möglich
Grafik ausdrucken als PDF
Stufe I (Tonika) von C-Dur (klingend B-Dur), aber auch Stufe IV (Subdominante) von G-Dur (klingend F-Dur)
Grafik ausdrucken als PDF
Stufe I (Tonika) von F-Dur (klingend Es-Dur), aber auch Stufe IV (Subdominante) von C-Dur (klingend B-Dur)
Grafik ausdrucken als PDF
Stufe I (Tonika) von B-Dur (klingend As-Dur), aber auch Stufe IV (Subdominante) von F-Dur (klingend Es-Dur)
Grafik ausdrucken als PDF
Stufe I (Tonika) von Es-Dur (klingend Des-Dur), aber auch Stufe IV (Subdominante) von B-Dur (klingend As-Dur)
Grafik ausdrucken als PDF
Stufe I (Tonika) von As-Dur (klingend Ges-Dur), aber auch Stufe IV (Subdominante) von Es-Dur (klingend Des-Dur)
Grafik ausdrucken als PDF
Der G7-Dreiklang (klingend F7) ist die Stufe V (Dominante) von C-Dur (klingend B-Dur) und von C-Moll (klingend B-Moll)
Grafik ausdrucken als PDF
Der C7-Dreiklang (klingend B7) ist die Stufe V (Dominante) von F-Dur (klingend Es-Dur) und von F-Moll (klingend F-Moll)
Grafik ausdrucken als PDF
Der F7-Dreiklang (klingend Es7) ist die Stufe V (Dominante) von B-Dur (klingend As-Dur) und von B-Moll (klingend As-Moll)
Grafik ausdrucken als PDF
Der B7-Dreiklang (klingend As7) ist die Stufe V (Dominante) von Es-Dur (klingend Des-Dur) und von Es-Moll (klingend Des-Moll)
Grafik ausdrucken als PDF
Der Es7-Dreiklang (klingend Des7) ist die Stufe V (Dominante) von As-Dur (klingend Ges-Dur) und von As-Moll (klingend Ges-Moll)
Grafik ausdrucken als PDF
Aufbau der Dur-Tonleiter
Eine Dur-Tonleiter besteht aus sieben festgelegten Tönen, wobei der achte Ton (der zugleich wieder der erste ist) natürlich auch dazugehört. Die Tonleiter bekommt den Namen des ersten Tones (Grundton), zum Beispiel C-Dur-Tonleiter. Der achte Ton ist nun auch wieder ein C, aber eben acht Tonleitertöne höher (das nennt man eine Oktave) und auf diesem Ton können wir eine weitere C-Dur-Tonleiter aufbauen.
|
|
Seite ausdrucken als PDF
Aufbau der Dur-Tonleiter
In C-Dur (klingend B) können wir zwei ganze Tonleitern spielen, eine „tiefere“ und eine „höhere“, also zwei Oktaven.
Dies ist auf dem Örgeli wegen des begrenzten Tonmaterials nicht in jeder Tonart möglich.
Wir beginnen auf dem ersten Ton (dem Grundton) der Tonleiter und drücken der Reihe nach jede Taste bis zum nächsten Grundton. Wir achten dabei auf den Abstand der Töne untereinander.
Haben Sie gemerkt, dass zwischen dem dritten und vierten, sowie dem siebten und achten Ton ein kleinerer tonlicher Abstand ist? |
Seite ausdrucken als PDF
Aufbau der Akkorde
Ein gutes Verständnis für den Aufbau der Akkorde bedingt das Kennen der Namen der Intervalle (Intervall = Abstand zwischen zwei Tönen). So wird zB der Abstand vom ersten zum dritten Ton als Terz bezeichnet. Ein Tipp nebenbei: Zur Bildung einer parallelen zweiten Stimme wird in der Regel die Terz oder die Sexte verwendet. (Zum Melodieton innerhalb der Tonleiter der entsprechenden Tonart zwei oder sechs Töne hinzu- oder wegzählen, und das Gehör entscheiden lassen). |
Seite ausdrucken als PDF
Aufbau der Akkorde am Beispiel der C-Dur Tonleiter (klingend B-Dur)
Der Dur-Dreiklang Der Septime-Dreiklang Der Moll-Dreiklang Der verminderte Dreiklang Der übermässige Dreiklang |
Anmerkung: die Chiffrierung ist uneinheitlich geregelt!
Jeder dieser Dreiklänge (Akkorde) hat durch die verschiedenartige Zusammensetzung einen eigenen Klangcharakter. Folglich sollte man einen Septime-, Moll- verminderten oder übermässigen Akkord auch einsetzen, wenn er gefragt ist.
Seite ausdrucken als PDF
Aufbau der Akkorde am Beispiel der C-Dur Tonleiter (klingend B-Dur)
Auf jeder Stufe (auf jedem Ton der Tonleiter) können wir einen neuen Dreiklang (Akkord) spielen. Dieser Akkord erhält jeweils den Namen des Tons, auf dem der Dreiklang aufgebaut wird.
Beispiele: Die Akkorde auf den Stufen mit den Dur-Dreiklängen (I. (Tonika), IV. (Subdominante) und V. (Dominante) Das ist in allen 12 Dur-Tonarten genau gleich. Wer sich näher damit auseinandersetzen will, kommt nicht darum herum, die Noten (die richtigen, nach dem klassischen Notensystem)zu lernen. |
Seite ausdrucken als PDF
Seite ausdrucken als PDF
Die Einteilung der Bässe
Grosse Zahl oder Buchstabe = Grundbässe, kleine Zahl oder Buchstabe = Akkordbässe
Seite ausdrucken als PDF